Christoph R. Siebrasse - "Grenzgänger"
Ausstellung: Donnerstag, 30. Juni 2016 - Freitag, 9. September 2016
Vernissage: Donnerstag, 30. Juni 2016, 19:00 Uhr
Christoph R. Siebrasse ist ein unbeirrbarer Grenzgänger, oder besser: ständiger Grenzüberschreiter, dem alle Kategorisierungen des Marktes nichts anhaben können. Er stellt einfach Gegenstände auf, bescheidene Dinge des Alltags, die sich ganz unaufdringlich einpassen können und doch “eigen” sind – gerade in ihrer so genügsamen Art. Die gute Form erscheint bei Siebrasse als am unverdorbenen Teil des Bauhausgeistes geschulte Ästhetik der materiellen und formalen Sparsamkeit; Einfachheit als stets gültige Chance zu Besinnung und Besinnlichkeit.
Und das Geheimnis bei den Arbeiten von Siebrasse schließlich? – Wenn Dinge etwas sagen, ohne es zu sagen, wenn hinter Formen, Farben und Materialien mehr als nur diese sichtbar sind, dann kann man es Kunst nennen oder nicht. Es ist gut. Die behutsame, wenngleich konsequent vorangetriebene Umwertung überkommener und mittlerweile für untauglich befundener Gestaltungsprinzipien ist ein erstaunliches Charakteristikum des Gestalters Christoph R. Siebrasse. Er schafft einen neuen, ganz eigenen Stil. Und weil das besondere doch nennenswert ist, sollte man diesen Stil vielleicht (ganz für sich) nach dem wunderlichen Brot-und Wein-Dichter 'Silone-StilL' nennen. Denn dieser wusste zu berichten von den “alten, schönen, ehrlichen Dingen”, die jenen des zeitlos-zeitgemäßen Gestalters Siebrasse so sehr gleichen: von Dingen, die einfach da waren, als wären sie schon immer dagewesen.
Sonderedition: Der „Heidelberg Hocker“ für das Heidelberger Stuhlmuseum
Bei der Planung für die Ausstellung „Grenzgänger“ im Heidelberger Stuhlmuseum war der Künstler und Gestalter Christoph R. Siebrasse von dem sozialen Engagement der Wiedereingliederungshilfe der Evang. Stadtmission HD beeindruckt. Um die Arbeit mit wohnungslosen Frauen und Männern zu unterstützen, hat Herr Siebrasse dankenswerter Weise dem Wichernheim kostenlos eine Lizenz zur Fertigung eines Stuhles zur Verfügung gestellt. Dieser „Heidelberg Hocker“ wird in der Werkstatt des Wichernheimes gefertigt. Der Erlös kommt zu 100 % der Unterstützung unserer Arbeit zugute. Künstlerische Aspekte und handwerkliches Können verbinden sich zu einer sinnerfüllten Beschäftigungsmöglichkeit für wohnungslose Menschen und tragen somit zu einer Wiedereingliederung in die Gesellschaft bei.
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Hans-Joachim Waibel, Tel.: (06221) 149-874
Dirk Horlebein, Tel.: (06221) 149-872