Plattform Walldorf

Tafel, Kleiderstube und Plattform ziehen zusammen

Startschuss für das "Haus am Kreisel" - Dietmar Hopp Stiftung errichtet Neubau für fünf Millionen Euro

Armut nimmt in unserer Überflussgesellschaft leider zu statt ab. In Walldorf nehmen sich gemeinnützige Organisationen dieses Problems an und helfen Menschen, die in eine Notlage geraten sind. Drei davon dürfen ab 2020 gemeinsam ein neues Gebäude bewohnen, das ihnen Raum und Möglichkeiten bietet, ihre Hilfe optimal zu entfalten: die Tafel Walldorf, die Kleiderstube Walldorf sowie die Begegnungsstätte "Plattform".

Nun haben die Vereins- sowie Projektverantwortlichen den Startschuss für den Neubau gegeben. Mit einem gemeinsamen Spatenstich wurde der Neubau besiegelt, der von den notleidenden Menschen sowie den ehrenamtlich Helfenden heiß ersehnt wird. Die Dietmar Hopp Stiftung errichtet den Neubau, der liebevoll "Haus am Kreisel" getauft wurde. Die Gesamtkosten des Baus liegen bei rund fünf Millionen Euro.

Stifter Dietmar Hopp erklärte dazu: "Es ist zwar unglaublich, dass in der Stadt, in der die SAP ihren Ursprung hat, Not und Armut herrschen, aber wer hinsieht, der kann sich davon selbst überzeugen. Ich möchte auch hier einen Beitrag leisten, dieses Leid zu lindern." Die wichtige Arbeit der drei gemeinnützigen Organisationen habe ihn rasch überzeugt, die Zustimmung für den Neubau und die damit verbundene Großspende zu geben.

"Die Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, sollen in der Mitte unserer Gesellschaft stehen. Der Standort des neuen Gebäudes ist dafür ideal", erläuterte Dietmar Hopp seine Unterstützung.

Die Tafel Walldorf sammelt überschüssige und gespendete Lebensmittel ein und gibt diese an Bedürftige weiter. Ziel ist, Menschen eine Teilhabe an den Lebensmöglichkeiten unserer Gesellschaft zu bieten. "Wer unsere jetzige Situation kennt und die engen Verhältnisse gesehen hat, kann unsere Freude verstehen.

Die neuen Räumlichkeiten werden nicht nur in ihrer Größe ein Gewinn sein, sondern auch eine Aufwertung unserer Tafelarbeit", so der Vorsitzende Hans Klemm. Gerd und Sonja Oswald unterstützen als Walldorfer Bürger schon seit Langem die Arbeit der Tafel, begrüßen den Neubau und haben die gemeinsame Lösung mit initiiert.

Die Kleiderstube betreibt einen Laden, in dem Kleidung sowie Haushaltsgegenstände gespendet werden können. Notleidende können sich dort mit dem Nötigsten versorgen. Aus den Erlösen der verkauften Gegenstände und mit den Gegenständen selbst werden Hilfsprojekte durchgeführt.

"Wie ein Sechser im Lotto ist dieses Projekt", so Hannelore Blattmann, Vorsitzende des Vereins Kleiderstube. "Hans Klemm und ich hatten schon länger die Idee, unsere beiden Einrichtungen unter ein Dach zu bringen. Mit den drei Einrichtungen und dem gemeinsamen Ziel, Bedürftigen zu helfen, ist es sogar noch besser."

Die Plattform Walldorf bietet Fachberatung sowie praktische Hilfen wie ein warmes Mittagessen, Dusch- und Waschmöglichkeit für wohnsitzlose Menschen an. Träger der Begegnungsstätte ist die Stadt Walldorf. Träger der Fachberatung ist die Wiedereingliederungshilfe der Evangelischen Stadtmission Heidelberg.

Bürgermeisterin Christiane Staab schwang stellvertretend für die Plattform den Spaten und drückte ihre Freude so aus: "Dieses Projekt ist ein lebendiges und grundlegendes Beispiel dafür, wie soziale Verantwortung durch die Bürgerschaft in Walldorf gelebt wird."

Das neue Gebäude entsteht auf dem Grundstück, auf dem die Plattform bisher untergebracht war: an der Ecke Bürgermeister-Willinger-Straße und Wieslocher Straße. Das Grundstück wurde bereits leer geräumt. Der Neubau wird über drei Geschosse gebaut. Im Erdgeschoss werden die Tafel und die Kleiderstube mit jeweils separaten Eingängen einziehen.

Im ersten Obergeschoss werden Personal- und Arbeitsräume der Plattform, ein großer Begegnungsraum sowie Büros der Kleiderstube und Tafel untergebracht sein. Im zweiten Obergeschoss sind voll ausgestattete Sozialwohnungen für Menschen, die ihren Wohnungsbedarf nicht am freien Wohnungsmarkt decken können, geplant. Die gesamte Netto-Raumfläche beträgt etwa 1600 Quadratmeter. Die Fertigstellung ist für Mitte 2020 vorgesehen.

Der Name des Gebäudes "Haus am Kreisel" wurde von den gemeinnützigen Organisationen gemeinsam entwickelt. Er spricht die Lage des Gebäudes am Kreisel sowie das Verständnis des Kreisels als sich bewegendes Bild an. Denn genau das wollen die Verantwortlichen mit den drei Einrichtungen tun: etwas in der Gesellschaft bewegen.

Quelle: Rhein- Neckar- Zeitung Online, 22.10.2018

 

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